Woran erkennt man ein gutes Kinderfahrrad?
Herausforderung Kinderfahrradkauf.
Erkundigt man sich beim Nachwuchs, wie das neue Zweirad aussehen soll, steht vermutlich vor allem eine coole Optik im Vordergrund. Diese ist – ohne Zweifel – natürlich extrem wichtig, jedoch gibt es neben den ästhetischen Gesichtspunkten noch andere Kriterien, die man bei der Wahl des neuen Fuhrparkmitglieds im Auge haben sollte.
Worauf sollte man beim Fahrradkauf achten? Woran erkennt man ein gutes Fahrrad für Kinder? Was kommt gar nicht in Frage?
Wir verraten, welche Merkmale beim Bike für die Jüngsten wichtig sind, und welche eher nicht.
Die richtige Größe
Klingt komisch, ist aber so: Eine der entscheidendsten Eigenschaften beim Kauf eines guten Fahrrads fürs Kind ist die Wahl der richtigen Größe. Diese sollte mit der Körpergröße, beziehungsweise der Innenbeinlänge, des Kindes harmonieren, und zu dessen motorischen Fertigkeiten passen. Hilfestellung hierzu kann eine Größentabelle leisten, wir empfehlen dennoch immer eine persönliche Proberunde. Eine Größentabelle findest du hier.
Nicht herangezogen werden hingegen sollte alleinig das Alter des Kindes. Die individuellen Unterschiede sind von Kind zu Kind zu groß, um hier pauschale Aussagen treffen zu können.
So könnte ein 6-Jähriger, der in der Theorie ein 18 Zoll-Fahrrad fahren sollte, eher ein Bike mit 16 Zoll benötigen, während sich der groß gewachsene 5-Jährige auf einem 20-Zoll-Fahrrad pudelwohl fühlt.
Auch von der immer wieder gehörten Theorie „Lieber eine Nummer größer – dann hält es länger!“ solltest du lieber Abstand nehmen. Damit sich dein Kind gut und vor allem sicher auf seinem Fahrrad bewegen kann, benötigt es ein Zweirad das jetzt passt – und nicht erst in einem Jahr.
Hinweis aus eigener Erfahrung: Wenn das Kinderrad zu groß ist, haben die Kinder Schwierigkeiten es zu halten, damit zum Stehen zu kommen und schon das Fahren lernen wird erschwert. Und wenn Kinder an etwas keinen Spaß haben, verlieren sie oft komplett das Interesse. Der Wiedereinstieg wird dann um so schwieriger.
Das richtige Gewicht
Beim Fahrradgewicht für Kinder gilt: Je leichter, desto besser!
Der Grund dafür erklärt sich am besten anhand eines einfachen Rechenbeispiels:
Beträgt das Gewicht eines gewöhnlichen Erwachsenen Bikes in der Regel um die 20 Prozent seines Körpergewichts, so kann dieser Wert je nach Fahrradmodell bei einem Kind oder Jugendlichen schon einmal zwischen 40 und 80 Prozent liegen. Mit je weniger Gewicht sich dein Kind auf seinem Bike abmühen muss, desto mehr Spaß wird es beim Fahrradfahren haben. Sei es beim Bewältigen von Steigungen und Hügeln, bei Abbiegemanöver oder beim Treppe hochtragen. Ein leichtes Fahrrad ist viel besser zu handeln – und damit auch deutlich sicherer. Aus diesem Grund beträgt das Gewicht aller Modelle unserer ACADEMY Bikes 40 Prozent weniger als das eines durchschnittlichen Kindergewichts. Aber auch die S’COOL SL Serie hat hier einiges zu bieten.
Die richtige Ausstattung
Soll das Fahrrad für den Weg in die Schule oder auch für Fahrradtouren mit der Familie genutzt werden, so sollte es über eine verkehrssichere Ausstattung nach der StVZO verfügen. Diese gehört bei den meisten Fahrrädern zur Standardausstattung. Dazu gehören zwei unabhängig voneinander wirkende Bremsen, Klingel, Beleuchtung und Reflektoren.
Die richtige Tretlagerhöhe und Kurbellänge
Achte bei der Wahl des neuen Kinderbikes auf kindgerechte Tretlager. Diese sollten schmal sein und tief liegen, damit sie optimal auf die ergonomischen Anforderungen von Kindern und Jugendlichen abgestimmt sind. Kurze Tretkurbeln und eine aufrechte Sitzposition sorgen für eine ergonomische Kniestellung während der Fahrt und gleichzeitig dafür, dass die Füße der jungen Fahrer:innen jederzeit den Boden erreichen können.
Stützräder – ja oder nein?
Handelt es sich bei dem Zweirad um ein Bike für Fahrradanfänger:innen, könnte die Frage aufkommen, ob gegebenenfalls Stützräder interessant sein könnten. Hiervon würden wir eher abraten.
Tatsächlich verzögern Stützräder den Lernprozess sogar, da sie dem Kind ein völlig falsches Gleichgewichtsgefühl vermitteln. Es ist nicht selten der Fall, dass der Fahrradneuling bei der Abnahme der Stützräder wieder komplett bei Null anfangen muss.
Unsere Empfehlung lautet daher, auf Stützräder zu verzichten und vor dem ersten Fahrrad lieber ein Laufrad zu verwenden.
Dieses kann gute Vorarbeit leisten, um deinem Kind den Einstieg für seine Fahrradlaufbahn zu erleichtern, werden dabei doch spielerisch essenzielle Faktoren für das Fahrradfahren geschult, wie Gleichgewicht, Motorik und Koordination. Hier findet ihr einen ausführlichen Blog-Beitrag zu dem Thema “Mit Laufrädern schneller Fahrradfahren lernen“.
Unser Fazit
Um das richtige Kinderfahrrad für den Nachwuchs zu finden, sollte in jedem Fall auf die passende Größe geachtet werden, die mit der Körpergröße und den motorischen Fertigkeiten des Kindes harmoniert. Darüber hinaus profitieren Kinder von leichten Fahrrädern, die ihnen das Handling erleichtern und mehr Sicherheit im Straßenverkehr gewährleisten.
A propos Straßenverkehr: Nutzt das Kind sein Fahrrad für den Weg in Schule oder Kindergarten, ist eine Ausstattung nach der StVZO obligatorisch.
Weiterhin sollte auf eine ergonomische Kniestellung, Tretlagerhöhe und Kurbellänge geachtet werden.